Kopfleiste
Filmfest Uni Klagenfurt

Josef Winkler

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Der Schriftsteller Josef Winkler wurde am 3. März 1953 in Kamering bei Paternion in Kärnten geboren. Nach der Volksschule besuchte er für drei Jahre die Handelsschule in Villach und arbeitete zunächst im Büro der Oberkärntner Molkerei, danach beim Eduard Kaiser Verlag in Klagenfurt. Von 1973 bis 1982 war er in der Verwaltung der Klagenfurter Universität für Bildungswissenschaften in Klagenfurt tätig. Seit 1982 ist Josef Winkler freier Schriftsteller. Er ist u. a. Träger des Georg-Büchner-Preises (2008), des Großen Österreichischen Staatspreises (2007) und des Franz-Nabl-Preises (2005). Josef Winkler lebt derzeit in Klagenfurt. Werke u. a.: „Menschenkind“ (1979), „Leichnam, seine Familie belauernd“ (2003), oder „Ich reiß mir eine Wimper aus und stech dich damit tot“ (2008).

Josef Winkler hält bei KINO aus KÄRNTEN eine Rede zu dem Film „3 Wege zum See“. Er, der sein Suchen und Beobachten nach Bildern für das Schreiben so erklärt, dass er statt seines Kopfes gleichsam eine Kamera an seinem Hals habe und alles filme, was seine Augen sehen können. Ein Schriftsteller mit Filmkamerakopf, wie passend für ein Filmfest. Aber auch andere Verbindungen können bei KINO aus KÄRNTEN mit Josef Winkler gefunden werden: Der „Kinoleinwandgeher“ etwa, ein filmischer Essay über den Schriftsteller und seine Erinnerungsbilder, wurde von Gerhard Lapan (ebenfalls beim Filmfest vertreten) produziert. Gedreht wurde der Film in Kärnten, Mexiko und Indien. „Naked Lunch“-Sänger Oliver Welter arbeitete (wie im Falle von „Universalove“, siehe Filmfest) an Ton und Filmmusik. Auf welche filmischen Ereignisse kann man im Archiv des Filmkamerakopfes noch zurückgreifen? Szenen aus „Winnetou“ begleiten Josef Winkler schon seit seiner Kindheit, nicht von ungefähr ist die Sterbeszene aus „Winnetou III“ im „Kinoleinwandgeher“ zu sehen. Auch „Lost in Translation“ von Sofia Coppola ist nicht spurlos an ihm vorübergegangen. In „Roppongi. Requiem für einen Vater“ (2007) sitzt Josef Winkler in genau jener Bar in Tokio, wo der Film gedreht wurde und sieht ihn auch ständig über die Bildschirme flimmern. Im „Sternhagel der Bilder“ rotiert der Filmkamerakopf, surrt, nimmt auf, speichert Bilder. Zoom auf das Filmfest KINO aus KÄRNTEN. (von: Martina Claudia Hohenberger)